Zahlreiche Unternehmen befinden sich in einer Phase der Transformation von einem Enterprise 1.0 zum Enterprise 2.0. Sie werden Organisationen – Open, Networked Enterprises – welche sich im Wesentlichen durch die Kommunikation und Kooperation auf Social-Software-Plattformen mit dem gemeinsamen Ziel der Wertschöpfung charakterisieren. Sie sind offen, weil sie in unterschiedlicher Ausprägung alle möglichen Stakeholder in die Kommunikation einbeziehen und vernetzt, weil die Kooperation auf der Infrastruktur sozialer Medien basiert. Unternehmen stehen nun vor der Herausforderung der Implementierung von Social Software und bedürfen hierfür arbeits- und organisationspsychologische Forschung und Beratung, welche wir zur Verfügung stellen.
Denn ist bei derartigen Projekten der technologische Part meistens gut betreut und sind betriebswirtschaftliche Ziele in der Regel gut definiert, tritt die Sichtweise der AnwenderInnen bei Implementierungen durch den Top-Down-Ansatz jedoch allzu oft in den Hintergrund. Hier tragen wir mit Stakeholder-Befragungen dazu bei, deren Einstellungen und Bedürfnissen gerecht zu werden. Damit vermögen wir die Flop-Gefahr, die bei Wissensmanagement-Projekten bekanntlich groß ist, zu senken.
Wir reflektieren in diesem Zusammenhang die Wechselwirkung aus Nutzung und Nutzer-Zufriedenheit. Die Nutzung von Social Software hängt davon ab, ob die User die Software nutzen wollen und ob sie diese auch nutzen können. Das Können hängt hauptsächlich mit der Kompetenz zusammen, mit der jeweiligen technologischen Lösung umzugehen, das Wollen mit ihrer Motivation. Diese wird hauptsächlich von motivierenden Anreizsystemen, der Nutzer-Akzeptanz sowie einer kooperativen Unternehmenskultur beeinflusst. Bei der Nutzer-Zufriedenheit steht die Frage im Fokus, welche Variablen Auswirkung auf die Zufriedenheit der Nutzer einer Smart Collaboration-Lösung haben. Die Kernvariablen hierfür sind die freudvolle Nutzung, die Erfüllung der Erwartungen und die positive Haltung der User gegenüber dem System.
Ein besonderer Einflussfaktor im Bereich der Social Media-Kompetenz ist die ‚Digital Gap‘, also die digitale Kluft zwischen Digital Natives und Digital Immigrants. Soziale Medien wirken durch unterschiedliche Nutzungsweisen im Privatleben von Mitarbeitern desintegrierend: Während die Generation Z ihr Leben auf allen möglichen Anwendungen snappt, ist für die Baby Boomer und die Generation X Facebook kompliziert wie ein Flugzeug-Cockpit. Wir stehen jetzt vor der Herausforderung, neue Wege zu finden, diese Gruppen im Unternehmen zu verbinden.